… lautete Sepp Herbergers* legendärer Spruch. Aber wie ist es, wenn man etwas Neues machen möchte oder gar etwas Neues machen muss, um zu bestehen?
Wir haben mit dem agile und scrum Master viel mehr in der Hand, als ein weiteres Tool, um noch schneller und noch effizienter zu werden. Denn was nützt es unseren Unternehmen schneller und effizienter den gleichen Wein in neuen Schläuchen zu produzieren, wenn die Bedürfnisse unserer Zeit ganz andere geworden sind?
Unsere westliche Kultur wird von zwei mächtigen Paradigmenwechsel aus dem Gleichgewicht gebracht. Wenn wir daran nicht zerschellen wollen, brauchen wir robuste und resiliente Unternehmen und Organisationen in denen Menschen wirken, die ihre Potenziale für die gemeinsame Sache entfesselt haben. Wir brauchen neue Wege einer sinnerfüllten Zusammenarbeit und einer anderen Verhaltensweise in unserer Arbeitswelt.
In meiner Beobachtung erlebe ich jedoch viele Unternehmen und Entscheidungsträger die sich an Prozessen und Vorgehensweisen festklammern. Die Umsetzung des wirkungsvollen agilen Frameworks originalScrum wird als zu wenig flexibel verworfen und man setzt nach wie vor auf die optimierte Nutzung der Ressource Mensch mittels Vorgaben, Prozessen und Beschreibungen.
Wäre Sepp Herberger damals nicht Trainer sondern agil Coach gewesen, hätte er vermutlich gesagt: „Das Eckige muss rund werden – damit das Denken und das Verhalten die Richtung ändern kann!“
Der unterbewertete agile Wert – MUT – ist gefordert, weil wir andere Wege gehen müssen.
Mut – Ungewisses noch Unbekanntes offen anzunehmen.
Mut – um Gewohntes zu hinterfragen und über Bord zu werfen.
Mut – um sich Helfen zu lassen andere wirkungsvolle Verhaltensweisen zu erlernen.
* Josef „Sepp“ Herberger (1897 bis 1977 † ) war deutscher Fußballspieler und Nationaltrainer. Der Höhepunkt seiner Karriere war der Gewinn des Titels der Weltmeisterschaft 1954, deren Endspiel als „Wunder von Bern“ in die Fußballgeschichte einging.